Projektbeschreibung

Die zeitliche Einordnung der Kirchenmauer zu Schwabsberg konnte noch nicht endgültig geklärt werden. Es ist aber davon auszugehen, dass Abschnitte davon noch vor die Erbauung der von ihr umschlossenen St. Martinuskirche (Mitte 18. Jhd.) zu datieren sind. Dadurch ist unklar, ob sie eine Burg-, Friedhofs- oder Kirchenmauer ist – möglicherweise hatten Abschnitte von ihr bereits alle drei Funktionen. In jedem Fall markiert sie sehr genau den Bereich einer ehemaligen mehrteiligen Burganlage, welche sich auf dieser Anhöhe befunden haben soll und prägt mit ihrem historischen Erscheinungsbild die Gestaltung des Dorfkerns auf einzigartige Weise.

Es handelt sich um ein Mauerwerk aus unterschiedlich großen Sandsteinquadern und großenteils breiter Verfugung mit Zwicksteinen. Leider wurde die Mauer bereits im frühen 20. Jhd. mit einem sehr bindemittelreichen, dunkelgrauen Zementmörtel vorverfugt und anschließend verputzt. Auf diesen Putz folgten mindestens drei weitere Zementputze so, dass an manchen Stellen über 15 Zentimeter wasserundurchlässiger Putz aufgebracht waren. Dies hat den erdberührenden Kern aus weichen Sandsteinen über viele Jahrzehnte in Mitleidenschaft gezogen.

Die Kirchenmauer soll nun im Rahmen der Dorfplatzsanierung denkmalgerecht bearbeitet werden. Hierfür muss im ersten Schritt der schadhafte Zementputz rückgebaut werden, um anschließend eine Bestandsaufnahme und eine Maßnahmenbestimmung festlegen zu können.

Wir wurden 2021 beauftragt, ein Konzept zur Erhaltung der Mauer zu erarbeiten. Die Herausforderung liegt unter anderem in den unterschiedlichen physiko-mechanischen Eigenschaften der verwendeten Sandsteintypen und in den trichterförmig abgerundeten Fugenflanken.

schadhafter ZementputzPutzabnahme